Hiob-Joseph
Roth
-veröffentlicht 1930
-Roth thematisiert grundlegende
Fragen der Existenz: Gerechtigkeit,Schuld, Leiden und Frage nach dem
Sinn
-beschäftigt sich aber auch mit
den Themen:Religion, Musik, Emigration, moderne Lebensbedingungen
-der Held als „einfacher Mann“
Handlung
Mendel
Singer lebt mit seiner Frau Deborah und den drei Kindern Jonas,
Schemarjah und Mirjam im fiktiven russischen Ort Zuchnow. Mit
Hausunterricht verdient er sich als Bibellehrer seinen spärlichen
Lebensunterhalt. Religiöse Rituale bestimmen das Leben der Familie.
Als seine Frau das vierte Kind, einen Epileptiker mit Namen Menuchim,
zur Welt bringt, brechen in der Familie Konflikte auf: Mendel sieht
das behinderte Kind als Heimsuchung Gottes an, die zu ertragen ist.
Die Geschwister werden von ihren Freunden wegen Menuchim gehänselt.
Deborah versucht, dem Schicksal aktiv zu begegnen: Sie begibt sich zu
einem Rabbi, um dessen Rat einzuholen. Der Rabbi prophezeit Menuchims
Heilung und rät Deborah, ihr Kind nie zu verlassen.
Menuchim verweigert indessen konsequent sprachliche Konversation, denn bis zu seinem 10. Lebensjahr bleibt sein einziges Wort "Mama". Weitere Schicksalsschläge stellen sich ein: Die beiden Brüder Jonas und Schemarjah sollen zum Militär eingezogen werden. Durch Bemühungen der Mutter kann Schemarjah nach Amerika desertieren, während sein älterer Bruder Jonas Soldat wird. Als die Eltern von heimlichen Liebesbeziehungen ihrer Tochter erfahren, beschließen sie, ihrem Zweitgeborenen nach Amerika zu folgen, um die Tochter vor weiterem Unheil zu bewahren. Mutlos, dass Menuchims Heilung bisher ausgeblieben ist, beschließen Mendel und Deborah, das behinderte Kind in der Obhut von Freunden in Zuchnow zurückzulassen.
Obwohl sich die Gräben zwischen Mendel und seiner Frau vertiefen, beschließen sie, in Amerika ein neues Leben zu beginnen und Menuchim irgendwann nachzuholen. Schemarjah ist mittlerweile verheiratet und als Kaufhausbesitzer zu Ansehen gekommen. Während sich Mirjam in der neuen Welt schnell heimisch fühlt, bleiben Mendel und Deborah die amerikanischen Lebensverhältnisse fremd. Die Kluft zwischen Mirjam und ihrem Vater verschärft sich.
Der Kriegsausbruch in Europa beschert der Familie weiteres Leid: Jonas, der Älteste, soll verschollen sein, Menuchims Schicksal ist unklar. Schemarjah zieht nach dem Kriegseintritt Amerikas als Soldat in den Krieg und fällt. Den fortlaufend negativen Heimsuchungen ist Deborah nicht gewachsen: sie stirbt kurz nach Überbringung der Todesnachricht. Gegen Verrichtung kleiner Dienste wohnt Mendel hinfort bei jüdischen Freunden. Der Tod von Mutter und Bruder treibt seine Tochter Mirjam in den Wahnsinn, sie wird in eine Anstalt eingewiesen. Angesichts all diesen Leids verliert Mendel seinen Glauben und hört auf zu beten. Vor seinem ersehnten Tod möchte er nur noch einmal Menuchim sehen. Insgeheim spart er Geld für eine Reise nach Europa.
Zur selben Zeit gibt der berühmte russische Dirigent Kossak, der aus der Familie von Mendels Frau stammt, orchestrale Konzerte in Amerika. Auf Schallplatten seines Freundes Skowronnek hört Mendel erstmals "Menuchims Lied", das ihn im Innersten bewegt. Bekannte teilen Mendel mit, der Dirigent wolle sich mit ihm treffen, und Mendel erwartet schlimme Nachrichten. Bei einer vorösterlichen Einladung im Kreise jüdischer Freunde erscheint Kossak und offenbart sich schlussendlich als sein geheilter Sohn Menuchim. Damit ist die Prophezeiung erfüllt und er verspricht dem erschütterten Vater, alles dafür zu tun, dass Mirjam geheilt wird.
Menuchim verweigert indessen konsequent sprachliche Konversation, denn bis zu seinem 10. Lebensjahr bleibt sein einziges Wort "Mama". Weitere Schicksalsschläge stellen sich ein: Die beiden Brüder Jonas und Schemarjah sollen zum Militär eingezogen werden. Durch Bemühungen der Mutter kann Schemarjah nach Amerika desertieren, während sein älterer Bruder Jonas Soldat wird. Als die Eltern von heimlichen Liebesbeziehungen ihrer Tochter erfahren, beschließen sie, ihrem Zweitgeborenen nach Amerika zu folgen, um die Tochter vor weiterem Unheil zu bewahren. Mutlos, dass Menuchims Heilung bisher ausgeblieben ist, beschließen Mendel und Deborah, das behinderte Kind in der Obhut von Freunden in Zuchnow zurückzulassen.
Obwohl sich die Gräben zwischen Mendel und seiner Frau vertiefen, beschließen sie, in Amerika ein neues Leben zu beginnen und Menuchim irgendwann nachzuholen. Schemarjah ist mittlerweile verheiratet und als Kaufhausbesitzer zu Ansehen gekommen. Während sich Mirjam in der neuen Welt schnell heimisch fühlt, bleiben Mendel und Deborah die amerikanischen Lebensverhältnisse fremd. Die Kluft zwischen Mirjam und ihrem Vater verschärft sich.
Der Kriegsausbruch in Europa beschert der Familie weiteres Leid: Jonas, der Älteste, soll verschollen sein, Menuchims Schicksal ist unklar. Schemarjah zieht nach dem Kriegseintritt Amerikas als Soldat in den Krieg und fällt. Den fortlaufend negativen Heimsuchungen ist Deborah nicht gewachsen: sie stirbt kurz nach Überbringung der Todesnachricht. Gegen Verrichtung kleiner Dienste wohnt Mendel hinfort bei jüdischen Freunden. Der Tod von Mutter und Bruder treibt seine Tochter Mirjam in den Wahnsinn, sie wird in eine Anstalt eingewiesen. Angesichts all diesen Leids verliert Mendel seinen Glauben und hört auf zu beten. Vor seinem ersehnten Tod möchte er nur noch einmal Menuchim sehen. Insgeheim spart er Geld für eine Reise nach Europa.
Zur selben Zeit gibt der berühmte russische Dirigent Kossak, der aus der Familie von Mendels Frau stammt, orchestrale Konzerte in Amerika. Auf Schallplatten seines Freundes Skowronnek hört Mendel erstmals "Menuchims Lied", das ihn im Innersten bewegt. Bekannte teilen Mendel mit, der Dirigent wolle sich mit ihm treffen, und Mendel erwartet schlimme Nachrichten. Bei einer vorösterlichen Einladung im Kreise jüdischer Freunde erscheint Kossak und offenbart sich schlussendlich als sein geheilter Sohn Menuchim. Damit ist die Prophezeiung erfüllt und er verspricht dem erschütterten Vater, alles dafür zu tun, dass Mirjam geheilt wird.
Zeitliche
Einordnung-ein Werk der neuen Sachlichkeit?
-es
wurde zwar zur Zeit der Neuen Sachlichkeit verfasst, aber entfernt
sich von dieser in seinem Stil, daher ist es kein
Roman der Neuen Sachlichkeit
-teilweise
dennoch Aspekte der neuen Sachlichkeit vorhanden → dokumentarischer
Stil (Parataxe), einfache Sprache
-Roth
setzt auf Bildlichkeit und eine schmückende Stillistik, kein
Reportagenstil
-biblische
Bezüge, Thematik und märchenhafte Elemente entsprechen nicht der
Thematik der neuen Sachlichkeit
-Roth
selbst hat erwähnt, dass er nicht im Stil/Sinne der Neuen
Sachlichkeit schreiben will, da ihm diese Art und Weise der
Darstellung nicht gefällt, daher musste er selbst sogar bemerken,
dass er mit „Hiob“ an die Grenze der sentimentalen
Unterhaltungsliteratur geraten ist oder diese vielleicht sogar
überschritten hat
Rolle
der Frau
Deborah
Singer:
-eigenwillig
& selbstständig
-liebevolle
Mutter
-klagt
häufig und gerne
-erfüllt
traditionelle Rechte und Pflichte als jüdische Ehefrau und Mutter
(Erziehung, Haushalt, etc )
-verachtet
ihren Mann und macht ihm Vorwürfe
-nimmt
Rolle der Tragik
Mirjam
Singer:
-schön,
leichtfüßig → „Gazelle“
-selbstbewusst
-begehrenswert
-Verführerin
-resprektlos
gegenüber den Eltern
-kein
typisches Frauenbild
-geht
später arbeiten → nicht an den Haushalt gebunden
Rolle
der Männer
Mendel
Singer:
-Lehrer,
bringt das Geld ins Haus
-bekommt für seinen Beruf wenig Annerkennung
-bekommt für seinen Beruf wenig Annerkennung
-prügelt
seine Söhne
-zu
Beginn liebt & begehrt er Deborah, doch im Romanverlauf
distanzieren sie sich immer mehr
-fromm,
gottesfürchtig, gewöhnlich
-ein
alltäglicher Jude
-möchte
sich in Amerika nicht integrieren
-reagiert
auf die Schicksalsschläge erst gleichgültig, dann kann er keinen
Zusammenhang mehr zwischen seinem Verhalten und den Bestrafungen
durch Gott erkennen
-lehnt
sich gegen Gott auf und legt die Rituale ab
-sieht
Menuchims Genesung dann aber als Zeichen für Gottes unbegreifliche
Güte und versöhnt sich mit ihm
-Mendel
ist alles andere als modern
-beharrt
auf der Rolle des Familienoberhauptes (Patriarch) → scheitert
-Identitätskrise
Schemarjah
(Sam):
-scharfer
Verstand und leichte sanfte Bewegungen → „Fuchs“
-möchte
am jüdischen Lebensstil seines Vaters festhalten
-erkennt
seine Identität als Jude an
-im
Gegensatz zu seinem Vater möchte er jedoch reich werden
-deswegem
und weil er die Welt kennen lernen möchte, entschließt er sich nach
Amerika zu flüchten anstatt in den Krieg zu ziehen
-lebt
„the American Dream“
-gillt
als Held der Familie
Jonas:
-ältester
Sohn
-muskulärer
und kräftiger Körper → „Bär“
-hält
nicht an den jüdischen Vorstellungen seiner Eltern fest
-passt
sich an die Gegenwart an
-auf
der Heimfahrt von seiner Musterung setzt er sich über die jüdischen
Vorschriften hinweg und trinkt mit den russischen Bauern Branntwein,
bis er betrunken ist
-hat
den Wunsch ein Bauer zu sein, setzt dies aber nicht in die Tat um
-geht
freiwillig zum russischen Militär
-er
ist mit seinem einfachen Leben zufrieden und hat keine höheren
Ansprüche an die Zukunft, er kann beim Militär seine Liebe zu
Pferden ausleben
Menuchim:
-jüngstes
Kind der Familie
-leidet
unter einer Behinderung → Epilepsie
-Eltern
schenken ihm sehr viel Aufmerksamkeit und vernachlässigen ihre
anderen Kinder
-bringt
Mendel den Glauben zurück
-musikalisch,
schon als Kind → Mendel singt ihm was vor
-„der
Erlöser“
-Geschwister
begegnen ihm mit Kälte und ohne Mitleid → versuchen ihn in einer
Regentonne zu ertränken
Die
Schuldfrage
juristische:
-die
Geschwister versuchen ihren ungeliebten, lästigen Bruder Menuchim zu
ertränken
moralische/ethische:
-trotz
der Prophezeiung des Rabbis, entscheidet sich Deborah Menuchim in
Russland zurückzulassen
-Deborah
entscheidet sich nur Schemarjah von dem Militärdienst
freizukaufen, da das Geld nur für einen Sohn reicht
-beide
Elternteile haben in Amerika große Sehnsucht nach Menuchim
-Mirjam
trägt zum Undlück der Familie bei durch Egoismus, handeln ohne
Verstand und weil sie von ihren Trieben geleitet wird
-Schemarjah
lebt vornehm, während seine Familie in ärmli chen Verhältnissen
leben muss
-Mac
kündig an Menuchim nach Amerika zu holen um sich bei den Eltern
einzuschleimen, da er Mirjam heiraten möchte
-Mac
und Sam melden sich zum Militärdienst, Sam stirbt, weshalb
Deborah tod zusammenbricht
-Mendel
will nach den Schicksalsschlägen seine Gebetsutensilien
verbrennen und zweifelt an Gott, er ist sich keiner Schuld
bewusst und weiß nicht weshalb er eine so harte Strafe verdient
hat
-Mendel
fühlt sich schuldig gegenüber Deborah und seinen Kindern, denen
er ein schlechter Vater gewesen ist
existenzielle:
-Naivität Mendels zu Beginn, als Mirjam sich mit einem ihrer
Soldaten trifft und Mendel glaubt er sei ihr fester Freund
-die
Familie zieht auch in Amerika in eine kleine Wohnung und kann sich
aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht verständigen
-auch
mirjam hat Amerika nicht als Chace genutzt. Sie ist mit Mac zusammen,
hat ein Verhältnis mit Mr. Glück und wird folglich in eine
Annstalt eingewiesen, da bei ihr eine unheilbare Psychose
diagnostiziert wurde
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